BR - Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht





Broschiert
Erschienen am: 20.09.2010
Verlag: cbt
ISBN: 978-3570307342
Seitenzahl: 288
Preis: 9,99€
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Zitat: 
"Ich hoffe, ihr seid bereit, denn ich will euch die Geschichte meines Lebens erzählen. Genauer gesagt, warum mein Leben
ein Ende fand. Und wenn ihr diese Kassetten hört, dann seid
ihr einer der Gründe dafür."

Inhalt:
Clay Jensen findet ein Paket mit Kassetten vor seiner Haustür. Hat ihn das schon verwundert, so ist die Überraschung perfekt, als von ihnen Hannahs Stimme erklingt. Hannah Baker, die sich vor kurzem das Leben genommen hat. Hannah Baker, für die er mehr als nur Sympathie empfunden hatte. Hannah Baker, die ihm und zwölf weiteren Personen auf den Kassetten haarklein erläutert, welchen Beitrag sie zu ihrer Entscheidung beigetragen haben. Während Hannah ihre Geschichte erzählt, tun sich für Clay regelrechte Abgründe auf - Mitschüler, die er eigentlich mochte, entpuppen sich als rücksichts-, ja, in manchen Fällen sogar als gefühllos. Und noch bevor er bei seiner eigenen Kassettenseite angelangt weiß Clay, dass Hannahs letzte Botschaft sein Leben, wie er es bisher kannte, völlig aus den Fugen gebracht hat.

Zum Buch:
Ein Mädchen, dass sich dazu entschieden hat, sich das Leben zu nehmen, hinterlässt den Verantwortlichen eine letzte Botschaft, stößt sie quasi mit der Nase darauf, welchen Teil sie zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Eine interessante Thematik, dachte ich mir, und so landete das Buch in meinem Regal. Als ich mit dem Lesen begann, war ich richtiggehend gespannt darauf, wie Jay Asher mit diesem Setting umgeht. Die Idee an sich ist eine wirklich interessante, allerdings muss ich gestehen, dass sich der erste Eifer recht schnell wieder legte. Natürlich sind es nicht immer weltbewegende Traumata, die einen Menschen dazu bewegen, aus dem Leben scheiden zu wollen. Doch einige Dinge, die Hannah erzählt, erschienen mir so banal, dass kein rechtes Mitgefühl aufkommen wollte. Obwohl sie immer mal wieder betont, genau das irgendwie vermeiden zu wollen, steigert sich Hannah stark in die Opferrolle hinein. Jemand setzt sie auf eine schülterinterne Umfrageliste für den "geilsten Arsch" - okay, das ist vielleicht ein bisschen taktlos, aber dieser jemand ist bei Weitem noch nicht das personifizierte Urböse. Die ersten Kassettenseiten habe ich mich wirklich nur wundern können, wie das alles zum tragischen Selbstmord des Mädchens führen soll. Auch hat mich verwirrt, dass ihr der Gedanke an selbigen bereits kam, bevor die 'wirklich' gravierenden Dinge passiert sind.
Mir hat dieser Hang zur Dramatik seitens Hannah nicht wirklich gefallen. Und auch die Reaktionen des Protagonisten auf die simpelsten Dinge erschienen mir oft überzogen, ja, fast ein bisschen lächerlich - trotz des stetig präsenten Hintergedankens, dass er die letzten Worte einer toten Mitschülerin anhört.
An und für sich war das Buch jedoch so geschrieben, dass es sich ganz gut runterlesen ließ, allerdings bei mir keinen wirklich tiefen, bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Nur an wenigen Stellen hat es mich wirklich berührt. Auch sehr verwirrend war, dass Handlung in der Gegenwart und Hannahs Erzählung sich oft ineinander verschoben. Gemeint ist das wie folgt: Hannah erzählt zwei Sätze, dann kommen wieder zwei Sätze, die Clays Handlung, Reaktion, Gedanken beschreiben, dann geht es mit Hannahs Erzählung weiter. Es war manchmal ein bisschen schwierig, sich darauf zu konzentrieren, die beiden Stränge auseinander zu halten.

Fazit:
Ein vielerlei hoch gelobtes Buch, das mich persönlich aber nur an wenigen Stellen überzeugen konnte. Drei Herzchen gibt es dennoch, denn die Idee, das Setting an sich hat etwas durchaus Interessantes. Vielleicht, nein mit Sicherheit gibt es den ein oder anderen, der dem Buch mehr abgewinnen kann als ich. 

Aussehen: ♥♥♥
Charaktere: ♥♥♥
Spannung: ♥♥♥
Humor: ♥
Schlüssigkeit: ♥♥♥
Originalität: ♥♥

Emotionale Tiefe: ♥♥♥
Schreibstil: ♥♥♥


 

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